Kick Off Event zum Münchner SparX: VR/AR meets Portfolio

Am 24. Juli 2019 fand das Kick Off zu VR / AR meets Portfolio in den Münchner Räumen von Capgemini Invent statt (https://www.capgemini.com/de-de/service/invent/).

Nicht nur das Wetter war Hitze rekordverdächtig: Getreu der Maxime unseres Gastgebers „Bringing To Life What´s Next” wurden mit den Challenges bewusst die Themen adressiert, die der Wirtschaft im Hinblick auf 4.0 unter den Nägeln brennen, sobald das Stichwort VR / AR fällt: Was kann VR / AR hier leisten, um Anbieter im Feld ihrer Konkurrenz noch weiter nach vorn zu bringen?

Unsere Teilnehmer verstehen sich hier als First mover und sind daher ebenso gespannt wie wir alle auf die Ergebnisse dieser Business-fokussierten Challenges von: Deutsche Bank, Scalable Capital und AeroGround Flughafen München.

Coach der SparX Reihe Dr. Reinhard Schultze von Mitveranstalter Telepool betonte in seiner Keynote, dass dieser Münchner Workshop mit seinen drei Challenges keineswegs nur auf die Branchen zielt, denen die Cases entstammen.

Das Münchner SparX Lab, welches vom MedienNetzwerk Bayern unterstützt wird (http://www.mediennetzwerk-bayern.de/), wählt einen bewusst breiten Ansatz: unsere Unternehmen geben bei Formulierung ihrer Challenges Aufgabestellungen vor, die auch für Teilnehmer verwandter Branchen relevant sind. VR / AR meets Portfolio will ausloten, welche Einsatzmöglichkeiten bestehen, um auf die Fragen „wer bin ich und was kann mein Produkt“ überzeugende, gut verständliche und auch gut erinnerbare Antworten zu finden.

Nach der Begrüßung stellte Maren Courage die drei weiteren Lab-Coaches vor, die mit ihrer Kompetenz in den Bereichen VR, AR und Mixed Reality ein optimal aufgestelltes Expertenteam zur Unterstützung dieses SparX bilden.

Geschäftsführer Dr. Rolf Illenberger, Viond GmbH mit seinem Brand VRdirect (https://www.vrdirect.com/de/), Geschäftsführer Paul Küsel, NWO New Web Order GmbH (http://nwo-solutions.de/) und Geschäftsführer Marc Haarmeier, Amplexor Digital GmbH (https://www.amplexor.com/de/das-sind-wir.html).

Nach einem schon gleich in der ersten Pause sehr lebhaften Austausch wurden nachfolgend die konkreten Fragestellungen für die Challenges festgelegt.

Challenge 1: Kundenberatung / Bankdienstleistung, Capgemini und Deutsche Bank
Der virtuelle Kundenberater 

Die Erfahrung zeigt, dass Kunden-Besuche in der Bankfiliale nicht mehr so oft stattfinden wie früher. Für einige Bankdienstleistungen nutzen Kunden inzwischen auf breiter Basis online-Tools; bei bestimmten Bankdienstleistungen wie insbesondere bei der Beratung zu Wertanlagen oder in der Baufinanzierung bleibt aber das individuelle Gespräch mit dem Kundenberater unentbehrlich. Individuelle Beratung, ohne sich hierfür in die Bankfiliale begeben zu müssen, besitzt klare Vorteile: nicht nur der Fortfall von Wegezeit und –kosten, sondern vor allem die flexiblen Zeiten sind es, die Banken heutzutage vor die Frage stellen, wie man hier individuelle Beratung anbieten kann: dann, wenn der Kunde Zeit hat.

Ziel ist also der virtuelle Kundenberater der Zukunft. Welches Wissen muss er besitzen und wie stellen wir uns die individuelle Kommunikation mit ihm konkret vor – was braucht es, damit der virtuelle Berater nicht nur als wissend-kompetent empfunden wird, sondern auch emotional vom Kunden angenommen wird? Im Unterschied zum Kundengespräch in Geschäftsräumen, wo Präsentationsmöglichkeiten naturgemäß auf Broschüren und Bildschirme meist nur mittlerer Größe beschränkt sind, kann der virtuelle Kundenberater den umworbenen Kunden auf eine Reise mitnehmen, die ihn direkt in ein „Erlebnis“ entführt -> hinein in die Welt der Produkte des Dienstleisters, in der diese erfahrbar werden. Haptisch, farbig und dreidimensional – auf jeden Fall absolut spannend! Auf diese Weise kann zusätzliche Erlebnisqualität vermittelt werden: Denn das ist das größte Asset, das VR / AR beitragen kann. Wir wollen den Kunden hierüber ja verstärkt dazu einladen, das angebotene Produkt im Einzelnen kennenzulernen und sich dann dafür zu entscheiden. Dieser Case hat auch Relevanz für dritte Dienstleistungsbereiche jenseits des Bankgeschäfts, die mit virtuellen Kundenberatern arbeiten wollen.

Challenge 2: Vermögensverwaltung, Scalable Capital
Algorithmen-basierte Dienstleistung: Komplexität einmal einfach -> erlebbare Bilder finden!

Moderne Vermögensverwaltung ist komplex. Wie bei Dienstleistungen in verwandten Branchen gilt auch hier: der Kunde besitzt oftmals ein Teilwissen zu einzelnen Aspekten, das er der Presse, den Fernsehnachrichten oder dem Netz entnimmt. Dennoch steckt er als Laie in aller Regel nicht tief genug im Detail, um alle Aspekte der komplexen Arbeitsweise einer heutigen, Algorithmen-basierten Dienstleistung zu kennen und zu verstehen. Das gilt zumal mit Blick auf die schnellen dynamischen Prozesse am Markt. Häufige Fehlvorstellungen können zum Showstopper werden: im Bereich der Vermögensverwaltung etwa bei der Frage, wie Anlagen mit unterschiedlichen Risikofaktoren im Fonds interagieren, sprich: wie hier die Mischung der Zielvorgaben gedacht ist, die dann für das Gesamtergebnis steht -> hohe Gewinnerwartung versus Sicherheit der Anlage.

Die Challenge will über VR / AR für genau solche schwierigen Fragepunkte Bilder finden (-> was ist mein Fonds eigentlich, in den ich investiert habe – und wie funktioniert er?). Denn Bilder bleiben in Erinnerung und helfen so, sich mit dem Produkt dauerhaft zu identifizieren. So kann man sich dann auch zurückblickend bestätigen, mit ihm eine gute Wahl getroffen zu haben. Wie sehen nun die Bilder aus, die ein schnelles Verständnis vermitteln und den Kern einer solchen komplexen Dienstleistung richtig treffen? Schon am 24.07. wurde klar: eine Lösung könnte lauten: back to the roots. Denn es gibt einen komplexen Organismus, den der Mensch bestens kennt: seinen eigenen Körper. Das aufeinander abgestimmte Zusammenspiel seiner Gliedmaßen, das Bewegung ermöglicht, ist ein einfaches, aber sicherlich treffendes Bild, um komplexe Zusammenhänge zu visualisieren. Hier kommt nun VR / AR ins Spiel und kann „punkten“ – denn Körperbewegung ist nicht nur vertraut und macht Spaß, sie lässt sich vor allem auch hervorragend via VR / AR visualisieren! Das Vertrauen in den eigenen Körper wird so zur Eselsbrücke für das bessere Verständnis und den Spaß an dem via VR / AR erklärten komplexen Produkt. Dieser Case hat auch Relevanz für dritte Dienstleistungsbereiche jenseits der Vermögensverwaltung, die mit künstlicher Intelligenz oder Algorithmen arbeiten.

Challenge 3: Flughafenbetrieb, AeroGround Flughafen München GmbH
Aufbau einer VR-Datenbank für Logistik- und Services-Bausteine: Ein Tool als Push-Faktor zur Mitarbeiterfindung und für das Employer-Branding. Darüber hinaus: Lizenzrückflüsse amortisieren das VR-Investment!


Wie häufig bei Serviceleistungen und in der Logistik sieht sich auch ein heutiger Flughafenbetrieb – zumal an einem Hub wie München oder Frankfurt – vor große Herausforderungen gestellt: wegen der sehr kurz bemessenen Bearbeitungszeiträume bei Erledigung der Arbeitsschritte sowie angesichts der Hochwertigkeit von Flugzeugen und allen technischen Materials, das zum Einsatz kommt, führt eine verzögerte oder gar unsachgemäße Bearbeitung sogleich zu erheblichen Schadenssummen.
Qualifiziertes, das heißt zügig und verlässlich agierendes Personal mit dem richtigen „Teamspirit“ ist somit „key“ . Angesichts eines allgemeinen Fachkräftemangels in westeuropäischen Dienstleistungsgesellschaften ist Fluktuation gleichwohl unvermeidlich. Wie lässt sich dem entgegen steuern? Der Schlüssel lautet: Employer-Branding!

Ziel dieser Challenge ist es dies via VR / AR Arbeitsschritte erlebbar zu machen, so dass die Bewerber bereits am Ort des Recruitings in ihr künftiges Arbeitsumfeld versetzt werden und sich in ihm bewähren können. Der Mitarbeiter- und Fachkräfte-Suchende kann so von vornherein die für ihn richtigen Kandidaten finden! VR / AR ist aber keine Einbahnstraße für „nur“ vorausschauendes Recruiting: auch zugunsten der Bewerber erhöht die Gamification die Lust darauf, an Bord zu kommen und der Einladung des Mitarbeiter- und Fachkräfte-Suchenden gegenüber dritten Arbeitsangeboten den Vorzug zu geben. Das gilt für gering-qualifiziertes Personal ebenso wie für gesuchte hochqualifizierte Fachkräfte! Kurz gesagt: VR / AR kann zum idealen Push-Faktor für das Finden der Mitarbeiter von morgen und für ihre kontinuierliche Motivation werden. Für Services und Logistik können aber Immersive Technologien noch mehr: Es bietet sich an, diese Experiences per Baukasten-Prinzip zu einer digitalen VR-Datenbank zu clustern, so dass die Bausteine jederzeit schnell und unkompliziert aktualisiert werden können – etwa bei Einführung eines neuen Flugzeug-Typs. Klingt gut – nur sind da nicht die Kosten der drohende Showstopper? Das muss nicht sein. Diese Challenge will hier die Idee eines Aufbaus eines Lizenz-Managements verfolgen: Durch Lizenz werden diese Bausteine auch für andere Flughafen-Betreiber verfügbar –  und so können „zwei Fliegen mit einer Klappe“ geschlagen werden. Prozesse werden international standardisiert – ein must in Zeiten globalen Flugverkehrs; und: die so erzielten Rückflüsse können das Investment für den Investierenden zum Teil wieder amortisieren. Wir betreten Neuland! Wie sieht er also aus, der Push-Faktor für das Employer-Branding mit einem darauf basierten Lizenzmodell? Auch dieser Case ist von Relevanz für dritte Anbieter, hier: von Leistungen auf dem Gebiet von Services und Logistik.

Es verspricht also sehr spannend zu werden – schon bei den Nachgesprächen – sie dauerten bis weit nach 21 Uhr – flogen die Funken im besten Sinne: ein Feuerwerk der Ideen, immer mit Blick auf Machbarkeit.

Business-driven, zukunftsorientiert und mit breiter Anwendungsrelevanz: Wenn wir nur Bruchteile dessen zuwege bringen, was uns in unserem SparX an Potenzial begegnet, sind wir gut – und dann schreiben mit der kleinen Portion Fortune, die strategisch ausgerichtete Workshops immer brauchen, einen kleinen Puzzlestein Münchner Medientage-Geschichte 2019!

Wir freuen uns also auf die SparX Lab Reihe mit Start der Workshops am 19. September!
Come and join – Let´s Bring To Life What´ s Next! Hier findet ihr alle Termine auf einem Blick.

Workshop #1 – Do, 19.9. von 15-19 Uhr

Workshop #2 – Di, 1.10. von 15-19 Uhr

Workshop #3 – Mo, 14.10. von 15-19 Uhr

Abschluss- Präsentation & Event am 24.10. auf den Münchner Medientagen