Working out Loud – Wie Sie digitale Veränderungen im eigenen Unternehmen umsetzen können

Um eine erfolgreiche und zukunftsfähige Digitalisierungsstrategie im Unternehmen umsetzen zu können, ist es zu Beginn vor allem wichtig, ein gezieltes Veränderungsmanagement anzugehen.

Am 15. März fand die erste von vier Veranstaltungen der Workshopreihe SparX Digitaler Mittelstand des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Kommunikation in Kooperation mit dem VR Business Club in Potsdam statt. Im Rahmen des Workshops wurden Unternehmerinnen und Unternehmer dazu eingeladen, die eigene Haltung gegenüber digitalen Veränderungen zu reflektieren, aber auch das Verhalten von Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten zu beleuchten.

Ziel war es, gemeinsam mit den Teilnehmern anwendungsorientierte Lösungsansätze zu entwickeln, um die verschiedenen Interessensgruppen innerhalb eines Unternehmens im Veränderungsprozess abzuholen und aktiv einzubinden.

Geleitet wurde der Workshop von Prof. Dr. Rainer Zeichhardt, Dozent für Führung und Kommunikation an der BSP Business School Berlin und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Kommunikation. Im Rahmen des Workshops ging er vor allem auf die digitale Veränderung aus der Führungs-perspektive ein. Dabei stütze er sich auf die Aussage eines Teilnehmers bei der Auftaktveranstaltung der SparX Workshopreihe: „Die Digitalisierung ist kein Generationsthema – Sie ist ein Mindset Thema!“

Im Zuge der Digitalisierung entwickeln sich neue Führungstypen und es zeigt sich, dass es ein ganz neues Verständnis von Führung braucht. Um die Teilnehmer aktiv einzubinden, konnten sie mithilfe eines Reflektionsbogens herausfinden, ob sie ihre Arbeit im Unternehmen eher traditionell oder modern und agil angehen.

Traditionell vs Digital – Welches Mindset bringt mich weiter?

Das digitale Mindset fokussiert sich auf Werte wie Offenheit, Toleranz, Mut und regt dazu an, neue Ideen umzusetzen und traditionelle Prozesse kritisch zu hinterfragen. Zudem basiert es auf Agilität und Selbstorganisation und verfolgt den Gedanken des „Working out Loud“. Das Ziel dahinter: Weniger planen, mehr machen!

In der Diskussion mit den Teilnehmern zeigte sich jedoch schnell, dass auch ein rein digitales Mindset ein Limit hat und im alltäglichen Arbeitskontext an seine Grenzen stößt. Daher ist ein rein digitales Mindset nicht in allen Bereichen und Situationen immer sinnvoll.

Die Lösung? Klassische Arbeits- und Denkweise sollten nicht komplett isoliert von einem digitalen Mindset betrachtet werden – im Gegenteil! Hybride Organisationsprozesse aus klassischen und digitalen Ansätzen können sich bei sinnvollem Einsatz gegenseitig ideal befruchten. Denn oft kommt es neben der Unternehmenskultur und -kommunikation auch auf das Arbeitsumfeld und den Zeitpunkt an.

Aber gibt es überhaupt das „richtige“ Mindset? Den Blickwinkel zu ändern und sich in verschiedene Rollen versetzen zu können, ist für viele Unternehmerinnen und Unternehmer heute unabdingbar.

Die innere Haltung meiner Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten

Im zweiten Teil des Workshops bekamen die Unternehmer gleich die Chance, diese Perspektivwechsel aktiv ausprobieren und sich in die Rolle ihrer Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten anhand von vier Digitaltypen, die aus der wissenschaftlichen Erhebung der BSP Business School Berlin „Digitalisierung im Mittelstand“ stam-men, zu versetzen:

Der Taucher stürzt sich in die digitale Arbeitslogik und ist von neuen Tech-nologien begeistert. Er taucht in die Welt der Digitalisierung ab und ist dort voll in seinem Element.

Der Surfer kennt sowohl klassische Arbeitsweisen, ist jedoch auch mit modernen Technologien vertraut und nutzt gerne eine Mischung aus beiden Welten.

Der Hin- und Hergerissene ist zwar offen für digitale Techniken, jedoch noch unsicher und skeptisch, ob und wie er diese für seine Arbeit optimal nutzen kann.

Der Inselbewohner interessiert sich nicht für moderne Techniken und möchte am liebsten in seinen gewohnten Arbeitsprozessen tätig bleiben. Gegenüber Neuerungen ist er aufgrund von Vorurteilen eher skeptisch.

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, auf welche verschiedenen Verhaltensmuster die Unternehmer im eigenen Betrieb stoßen können, konnten die Teilnehmer in kleinen Arbeitsgruppen die verschiedenen Digitaltypen aus ihren Erfahrungen mit der Persona-Methode erarbeiten.

Moderiert wurden die Gruppen von jeweils einem Experten der Firmen Data Experts, Present4D, Mazars und Toshiba, die die Workshopreihe mit ihrer Expertise begleiten. Dabei ging es vor allem darum, herauszustellen, wofür sich die einzelnen Digitaltypen begeistern, was sie antreibt, wovor sie sich aber unter Umständen auch fürchten.

Individuelle Einbindung in den Veränderungsprozess

Zum Abschluss des Workshops präsentierten alle Gruppen ihre Ergebnisse. Anknüpfend daran sollten anwendungsorientierte Lösungsansätze erarbeitet werden, die für eine Einbindung der verschiedenen Digitaltypen in den Veränderungsprozess zielführend sind und die individuellen Potentiale fördern können.

Der Gruppentenor dabei: wichtig ist, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Rahmen zu schaffen, in dem sie sich mit ihren Kompetenzen entfalten können. Zudem sollten Mitarbeiter aktiv am Veränderungsprozess beteiligt werden, indem sie beispielsweise eigene Projekte übernehmen.

Wenn auch Sie neue Impulse zum Thema Veränderungsmanagement, Kommunikation, Vertrauen und Geschäftsmodellinnovationen im digitalen Wandel mitnehmen und sich mit anderen Unternehmern austauschen wollen, laden wir Sie herzlich zu unseren nächsten SparX Workshops ein!

Hier noch einmal die folgenden Workshop-Termine auf einen Blick:

Freitag, 10. Mai 2019, interne und externe Unternehmenskommunikation

Freitag, 14. Juni 2019, Vertrauensvolle Zusammenarbeit

Freitag, 23. August 2019, Geschäftsmodellinnovationen

immer von 15.00 – 17.30 Uhr im fx.Center auf dem Studiogelände Babelsberg in der August-Bebel-Straße 26-53, 14482 Potsdam.

Für die Anmeldung und weitere Fragen steht Ihnen Juliane Damian unter: juliane.damian@businessschool-berlin.de zur Verfügung.