Das SparxLab 4.0 nimmt Fahrt auf und erarbeitet erste Ergebnisse

In der verarbeitenden Industrie fällt eine große Menge von Daten an. Kennzahlen bestimmen die Fertigung. Für Produktionsunternehmen ist es unerlässlich, aus der Fülle von Daten wichtige Erkenntnisse zu extrahieren. Diese ermöglichen Rückschlüsse auf Schwachstellen und sollen helfen,  die Produktionsprozesse zu optimieren. Der Blick auf Zahlen und Säulen ist jedoch nicht immer leicht und die abzuleitenden Maßnahmen nicht problemlos erkennbar. Vor dieser Herausforderung stehen fast alle mittleren und großen Unternehmen und sie suchen nach händelbaren Lösungen. So auch die Heidelberger Druckmaschinen GmbH. Sie stellt einen von zwei „Use Cases“ im SparX Lab Industrie 4.0.

Gibt es für klassische Produktionsfragestellungen Lösungen durch  immersive Technologien, durch den Einsatz von Mixed Reality?

Ursprünglich aus dem Umfeld des Filmes stammend, bezeichnet „Immersion“ das Eintauchen in eine (künstliche) Welt.  Das Konzept dahinter bedeutet,  das Geschehene „von außen“ wahrzunehmen. Und genau das ist der innovative Ansatz mit dem der Technologiepartner „Baby Giant“ sich an die Herausforderungen der KPI’s heranwagt.

Allein eine 3-D-Aufbereitung der Zahlen und Daten und der Präsentation im virtuellen Raum würde das Verständnis, die Interpretation und die Zusammenhänge von Kennzahlen verdeutlichen. Baby Giant hat aber viel mehr Ideen.

Storytelling, um den Blick zu schärfen und die Perspektive zu wechseln

Gemeinsam wurde im dritten Workshop daran gearbeitet, wie der „fixe Blick“ auf die Zahlen zum „weiten Betrachten“ der Zusammenhänge werden kann. Was heißt das dann für das Team und die Führungskräfte?

Was am Anfang des Nachmittags noch als unrealistisch erschien, wurde nach 3,5 Stunden zum plastischen, anwendbaren Bild. Kennzahlen sind Basis für Folgeentscheidungen. Wie diese aber interpretiert werden und welche Schlussfolgerungen für eine Steigerung von Effizienz und Zufriedenheit gezogen werden können ist ein großes und ausbaufähiges Feld. Für die Mitarbeiter und die Unternehmensführung.

Massendaten und Mathematik

Die große Fülle von Daten in der industriellen Fertigung muss sinnvoll ausgewertet werden. Dabei sind die Daten nicht nur komplex, sie verändern sich vor allem sehr schnell. Es braucht ausgefeilte mathematische Werkzeuge, mit denen sich Muster in den Daten erkennen lassen. So können Engpässe in der Fertigung frühzeitig erkannt und präventiv behoben werden. Dies war Gegenstand einer weiteren Arbeitsgruppe im Workshop des SparXLabs Industrie 4.0.

Aus wissenschaftlicher mathematischer Sicht durch „mathyou“ wurde mit dem gemeinsamen Blick auf VR Training und Daten-Visualisierung durch „Datenflug“ nach Ideen für den Umgang mit dieser Komplexität gesucht und viele Ansätze gefunden.

Ronny Willfahrt vom Verband Druck und Medien NordOst e.V.: „Wenn in der öffentlichen Diskussion von ‚Big Data‘ die Rede ist, dann hat das oft etwas Abstraktes. Der Workshop konnte mir allerdings einen greifbaren Eindruck davon vermitteln, was das konkret für die Industrie bedeutet und wie wichtig es ist, diese Datenflut zu beherrschen. Für die industrielle Fertigung wird die Datenanalyse in Echtzeit ein Schlüssel dafür sein, um just-in-time zu produzieren und konkurrenzfähig zu bleiben.“

Das SparXlab Industrie 4.0 arbeitet noch mit zwei weiteren, insgesamt vier verschiedenen Anwendungsfällen. Fünf Technologiepartner zeigen neue Wege. Eines ist jetzt schon klar. Neue Technologien haben ein immens großes Feld an Einsatzmöglichkeiten. Sie werden helfen, etablierte Prozesse schneller und besser zu machen.