SparX Holographic Storytelling, Lab #1

Bei schönstem Sommerwetter haben wir zusammen mit dem VR Business Club am 14.06. zum ersten Workshop-Termin des SparX Labs zum Thema Holographic Storytelling in die Räume von SAINT ELMO’S Berlin geladen. Nach dem spannenden Kick-Off Event im Mai galt es, in Gruppenarbeit Ideen für einen kreativen Einsatz von AR, VR und MR in den Bereichen Film, Museum und Live-Event zu finden. Der erste Schritt auf dem Weg zu einer Anwendungsdemo, die wir am Ende der Workshopreihe im November präsentieren wollen.

In Challange eins und zwei haben sich die Lab Coaches abgewechselt: Tanja Schmoller von der Gebrüder Beetz Filmproduktion und ich haben die Gruppen durch den Workshop geführt.

Challenge 1: Holographic Entertainment im musealen Kontext

In dieser Gruppe mit Paul Spies von der Stiftung Stadtmuseum Berlin und Julia Heeb vom Museumsdorf Düppel als Challenge-Geber, war es besonders spannend gemeinsam herauszuarbeiten, wie seitens des Stadtmuseums und des Museumsdorfes Düppel die eigene Perspektive auf das digitale Angebot aussieht und welche Komponenten eine holographische Inszenierung aufzeigen müsste. Denn hier offenbart sich ein eigentlicher Widerspruch: moderne Technologie im Einsatz, um eine nachgestellte Vergangenheit zu inszenieren. Besteht hier ein Konflikt oder ist das unter Umständen gerade spannend? Welche Technologie bietet sich an, im Rahmen welcher Plattform? Soll es übergreifende Vernetzungsaspekte geben, die eventuell auch auf zeitgemäßen Social-Media-Plattformen beheimatet sind? Wer sollen die Zielgruppen sein?

Letztlich wurde ein Grundtenor identifiziert, der eine Ideenbeschreibung als Basis für den nächsten Lab-Termin formuliert: ein holographischer Testballon, der zunächst Schulklassen zur Verfügung gestellt werden kann, um Rezeption und Didaktik eines holographischen Guides durch das Museumsdorf Düppel zu testen. Für den nächsten Termin ist dies eine gute Ausgangsbasis, da wir dann über einen inhaltlichen Rahmen diskutieren wollen.

Challenge 2: Holographische Live-Inszenierungen mit Interaktion

Zusammen mit Daniela Reinert und Malin Witt von „Berlin leuchtet“ haben wir auch die zweite Challenge betreut und genauer beleuchtet. Hier ging es darum zu identifizieren, wie das Thema AR und Lichterfest beziehungsweise Lichtinstallationen zusammenpassen können.

Aus der Annahme vom Kick-Off gab es bereits eine Grundformulierung, die wir in der Gruppenarbeit schnell erweitern konnten. Denn hier hat es sich ergeben, dass wir nicht nur eine Ideenbeschreibung definiert haben, sondern gleich drei. Ein kreatives Feuerwerk – vielleicht auch, weil diese Gruppe auf der sonnigen Dachterrasse zusammengefunden hatte.

Grundsätzlich zahlen alle drei Ideen auf eine zusätzliche Erlebnisebene ein, die Besucher des Lichterfestes auf ihren Smartphones erleben können. Die Zielausrichtung ist dabei leicht unterschiedlich. So fokussiert sich ein Ansatz direkt auf PR-Arbeit und -Inszenierung: Mittels Web-AR können Artikel auf Flyern und in Magazinen digital erweitert werden. Per QR-Code werden Leser auf eine AR-Microsite geführt, auf der sie mit der Kamera ihres Smartphones den Artikel einscannen und zum Leben erwecken. Hier können zum Beispiel auch Sponsoren angesprochen werden, die die geballte Inszenierung von „Berlin leuchtet“ geliefert bekommen.

Eine zweite Idee bezog sich auf die Lichtprojektionen selbst. In bestimmten Szenarien könnten bewusst Teile ausgespart werden, die Nutzer nur beim Blick durch Ihr Smartphone auf der Fassade sehen. So kann so eine additive Erzählebene eingezogen werden, welche unter Umständen personalisiert und interaktiv gestaltet werden kann.

Zuletzt wurde der Gedanke eines holographischen Guides diskutiert, der Besucher durch die Stadt führt und an bestimmten, vorher definierten Orten Zusatzinformationen bietet.

Auch in dieser Gruppe wird es im nächsten Termin darum gehen, Inhalte für die einzelnen Ideen zu sammeln und einen Ablauf zu skizzieren.

Challenge 3: AR und VR als Extension für Film-Entertainment

Die dritte Gruppe mit Challenge-Geber Robin von der Leyen von Constantin TV wurde von Susanne Ahmadseresht von VRtual X gecoacht. Dort beschäftigte sich das Team mit der Frage, wie AR und VR eingesetzt werden können, um Filminhalte über TV- und Online-Kanäle hinaus erlebbar zu machen. In diesem Rahmen wurde auch eine VR Experience unter Einbeziehung des Geruchssinnes präsentiert.

Der nächste offizielle Termin für unser SparX Lab findet am 23.08.10 wieder bei SAINT ELMO‘S Berlin statt. Dann wird es voraussichtlich eine weitere Gruppe geben, die sich für das experimentelle Tanztheater GOLEM dem Thema „Zusammenspiel von Tanzperformance und Virtual Reality“ widmet. Challenge-Geber sind Thomas Lilge vom Gamelab Berlin und Carly Lave von der Stanford University.